Ein paar Worte zum Treibhauseffekt und den Mittelwerten

In den Medien werden Begriffe benutzt, mit denen der Leser oder Zuschauer nur wenig anfangen können oder eine falsche Vorstellung hervorruft.

Dieser Treibhauseffekt ist sehr umstritten und als Laie kann ich nicht sagen, ob dieser Effekt existiert oder ob die Bezeichnung überhaupt korrekt ist. Die Idee hinter diesem Treibhauseffekt liegt nach meinem Verständnis darin, dass die natürliche Zusammensetzung unserer Atmosphäre mit den Treibhausgasen wie CO2, Methan, Lachgas usw. die direkte Zurückstrahlung der Infrarotwellen ins Weltall verzögert und dadurch die mittlere Oberflächentemperatur der Erde erwärmt. Hätten wir keine Atmosphäre, so behaupten die Klimawissenschaftler, wäre diese Temperatur bei ‑18°C. Durch die natürliche Zusammensetzung unserer Atmosphäre und ohne menschlichen Einfluss erwärmt sich die Erde um 33°C auf 15°C. Die Klimawissenschaftler definieren also den natürlichen Treibhauseffekt bei +15°C. Das Klimamanifest-von-Heiligenroth listet dazu viele literarische Quellen auf.

Mittlere Oberflächentemperatur ohne Atmosphäre :

-18°C

Mittlere Oberflächentemperatur mit der natürlichen Atmosphäre :

+15°C

Erwärmung durch die natürliche Zusammensetzung der Atmosphäre :

+33°C

Aber wie kommt man eigentlich auf diese -18°C? Es handelt sich hier natürlich nicht um Messungen, sondern um durchgeführte Berechnungen, die auf der Solarkonstante und dem Stefan-Boltzmann-Gesetz beruhen. Dieses Gesetz definiert die thermisch abgestrahlte Leistung eines «idealen Schwarzen Körpers» in Abhängigkeit von seiner Temperatur. Die Sonne bestrahlt unseren Planeten mit 1’367 Wm2* (Watt pro Quadratmeter). Wegen der Erdkrümmung und der Erdrotation wird diese Zahl durch vier geteilt, so dass im Schnitt 342 Wm2 die Erdoberfläche erreichen. Davon zieht man noch den Albedo-Effekt ab – also die Reflektion der Erdoberfläche. Die Klimawissenschaft setzt diesen Effekt bei 30%. Die Erde ohne Atmosphäre empfängt also 239 Wm2.

Solarkonstante :

1’367 Wm2

Erdrotation und Erdkrümmung (1’367 dividiert durch 4) :

342 Wm2

Abzüglich 30% Albedo-Effekt :

239 Wm2

*Die Solarkonstante wurde laut Wikipedia im Jahre 2015 nach neuen Messergebnissen auf 1361 Wm2 festgelegt. Dies spielt jedoch in diesen Berechnungen kaum eine Rolle.

Nimmt man nun die Stefan-Boltzmann-Formel σT4, so ergeben diese 239 Wm2 eine Temperatur von -18 Grad. Viele Klimawissenschaftler bekunden grösste Mühe mit dieser “wissenschaftlichen” Vorgehensweise zur Ermittlung der globalen mittleren Temperatur einer Erde ohne Atmosphäre. Doch der Treibhauseffekt muss ja einen Effekt haben, deshalb muss ja auch erklärt werden, was geschehen würde, wenn dieser Effekt nicht da wäre. So, und wie kommt man nun auf die +15°C?

Auch die 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt sind kein Resultat einer Messung, sondern werden aus der Strahlungsbilanz einer Erde mit Atmosphäre errechnet. Auch hier wird von der Solarkonstante von 1’367 Wm2 ausgegangen, die wegen der Erdkrümmung und Erdrotation durch 4 geteilt wird. Die Reflektion hingegen ist durch die Aerosole und Wolken um einiges höher, sodass schlussendlich nur 168 Wm2 die Erde erreichen.

Solarkonstante :

1’367 Wm2

Erdrotation und Erdkrümmung (1’367 dividiert durch 4) :

342 Wm2

Abzüglich 174 Wm2 durch Reflektion und Absorption

168 Wm2

«Moment mal», wirst Du Dir nun sagen, «das sind ja weniger als bei einer Erde ohne Atmosphäre; es müsste doch schweinekalt sein.». Richtig, aber Du vergisst das Pippi-Langstrumpf-Prinzip* sowie den Ermessens- und Kalibrierungsspielraum der Klimaforscher. Denn nur so lässt sich erklären, warum unsere Erde, die von der Sonne 168 Wm2 erhält, auf wundersame Weise 390 Wm2 zurückstrahlt. Kein Witz: Siehe die Abbildung 1.2 aus dem IPCC-Report «1: The Climate System: an Overview» an :

*Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Schema 1.2 aus dem IPCC-Report “1: The Climate System: an Overview” aus dem Jahre 2001.

Da siehst Du genau, dass 168 Wm2 die Erde erreichen (linker Teil) und 390 Wm2 wieder zurückgestrahlt werden (rechter Teil). Die von der Erde zurückgestrahlte Energie von 390 Wm2 ist sogar grösser als die auf die Atmosphäre treffenden 342 Wm2. Ich habe bis heute keine plausible Erklärung gefunden, welche uns nahelegt, wie ein Körper mehr Energie abgeben kann, als ihm zugeführt wird. Aber sicher fehlt mir als Laie nur das notwendige Verständnis.

Wieso sucht man eigentlich noch nach dem “perpetuum mobile”? Aber immerhin haben wir nun eine mögliche Erklärung für diese 15°C. Denn die 390 Wm2, die von der Erdoberfläche abgestrahlt werden, ergeben gemäss Stefan-Boltzmann-Gesetz aufgerundet 15°C (14.84°C).

Es stellt sich mir nun folgende Frage: brauchte man die 390 Wm2, um die 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt zu erklären, oder brauchte man die 15°C, um die 390 Wm2 Abstrahlung zu erklären?

Von NASA, translated by IqRS, redrawn by Christoph S. – Trenberth, Fasullo and Kiehl (2009): Earth’s global energy budget. In: Bulletin of the American Meteorological Society, preprint Kiehl and Trenberth 2009, based on Kiehl and Trenberth 1997, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5896758

Im Wikipedia-Artikel «Strahlungshaushalt der Erde» vom 29.04.2020 wird in der Grafik nach «Kiehl and Trenberth (2009)» die empfangene Energie nur noch bei 161 Wm2 festgelegt, während die Ausstrahlung der Oberfläche sogar auf 396 Wm2 erhöht wurde. Dies entspricht gemäss Stefan-Boltzmann-Formel sogar 16°C. Du siehst also, dass selbst ein Herabsetzen der Solarkonstante von 1’367 auf 1361 Wm2 am Irrsinn dieser Wissenschaft nichts ändert.

Auf jeden Fall sind weder die -18°C, noch die +15°C “gemessene Temperaturen”. Und somit entpuppen sich auch die 33°C Erwärmung gegenüber einer Erde ohne Atmosphäre bloss als die Differenz zweier dubioser und wissenschaftlich nicht fundierter Berechnungen.

Doch grundsätzlich ist dies belanglos, denn die Klimawissenschaft arbeitet nun mal mit diesen Zahlen und definiert damit einen «natürlichen Treibhauseffekt» ausserhalb jeglichen menschlichen Einflusses bei +15°C. Das Klimamanifest-von-Heiligenroth liefert viele Quellen aus Schul- und Fachbüchern, die von einem natürlichen Treibhauseffekt ausgehen, der die mittlere Oberflächentemperatur der Erde auf 15°C erwärmt. Und das anthropogene CO2 soll nun diesen natürlichen Treibhauseffekt verstärken, was zu der “gefährlichen” Erderwärmung führt. Das Problem ist jedoch, dass wir diese 15°C seit der Kleinen Eiszeit nie erreicht, geschweige denn überschritten haben; trotz jahrzehntelangem Ausstoss an CO2. 2016 war das seit den Aufzeichnungen wärmste Jahr mit 14.8°C. Seither ist die Temperatur wieder leicht gesunken.

 

Ja dann halt eben 14°C – Hauptsache die Erde hat Fieber

Natürlich ist den Klimawissenschaftlern längst bewusst, dass die Erde die von ihnen definierte «gesunde» Erdmitteltemperatur von 15°C seit der Kleinen Eiszeit nie erreicht hat. Aber das Narrativ der anthropogenen Erderwärmung muss um jeden Preis bestehen bleiben. Aus diesem Grund sind zwei Dinge geschehen. Alle Grafiken, welche die Erderwärmung darstellen, enthalten keine Absoluttemperaturen mehr, sondern nur noch «Anomalien», also Abweichungen von einem Basiswert. Und als Basiswert nimmt man natürlich nicht mehr die 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt, sondern den Mittelwert einer 30jährigen Zeitspanne. Und diese liegt meistens zwischen 1961 und 1990, deren Mittelwert – Du errätst es schon – ziemlich genau 14°C ergibt. Und weil wir heute bei 14.7°C liegen, hat die Erde halt leider wieder Fieber. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Dabei stellt sich jedoch die durchaus berechtigte Frage, wie man bei einer über 4 Milliarden Jahre alten Erde, bei der Temperaturunterschiede von rund 130°C herrschen, davon ausgehen kann, dass genau der Mittelwert zwischen 1961 und 1990 der “gesunden” oder “optimalen” globalen mittleren Temperatur entspricht, die es unbedingt durch Reduzierung des CO2-Ausstosses zu halten gilt? Wer zum Kuckuck hat dies definiert und aufgrund welcher Erkenntnisse? Diese “normalen” 14°C sind gerade mal 0.3 Grad mehr als die Temperatur am Ende der Kleinen Eiszeit.

Und wenn man diese schlauen Köpfe fragt, warum keine Absoluttemperaturen mehr angegeben werden, so wird dies damit begründet, dass Anomalien (also Differenzen zu einem Basiswert) genauer gemessen werden können, als absolute Temperaturen. Es gibt viele Wörter, die für eine solche Aussage sehr bezeichnend wären, doch keines entspräche noch der politcal correctness. Zeigen unsere Thermometer neuerdings nicht mehr absolute Werte an, sondern nur noch die Differenz zur vorherigen Messung?

Übrigens: ich bin ganze drei Jahre älter, als meine Freundin, aber nur ein Jahr älter als letztes Jahr. Die Differenz zum Altersunterschied zwischen meiner Tochter und mir und meiner Tochter und ihrer Mutter, beträgt 5 Jahre. Wobei meine Tochter gleich alt ist, wie ihre beste Freundin. Können Sie mir nun sagen, in welchem Jahr ich in Pension gehe?

Fazit

Ob die Klimawissenschaft sich nun an den 15°C aus dem natürlichen Treibhauseffekt orientiert, die aus dubiosen Berechnungen auf Basis idealer Schwarzer Körper hervorgehen, oder an die 14°C, die willkürlich in Pharmaindustrie-Manie und zum eigenen Vorteil der Klima-Alarmisten über einen Mittelwert einer absurden Zeitspanne errechnet wurden, ist einerlei. Die ganze Debatte über die anscheinend so gefährlichen Temperaturen basiert auf einer postnormalen Wissenschaft, in der es nicht mehr um «Wissen schaffen» geht, sondern um Konsens, Rechthaben, Forschungsgelder und um ein sich schuldig fühlendes Volk, das man mit Steuern und Abgaben schröpfen kann.

Weitere Informationen und detaillierte Erklärungen zu diesem Thema findest Du auf der Internetseite des Klimamanifest-von-Heiligenroth:

https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/tag/stephan-boltzmann-gesetz/

https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2016/09/BoltzmannGesetz_SchwarzKoerper.pdf